Eine unsichere Wettervorhersage, 7 Stunden Gehzeit mit über 1000 Hm im Anstieg und ein eher unbekannter Gipfel sind nicht die besten Voraussetzungen für eine gelungene Bergtour. Fünf Wagemutige ließen sich dennoch nicht abschrecken und so trafen sich Veronika und Poidl, Lois aus Hainfeld und die beiden Wolfgangs in Payerbach am Bahnhof. Ziel war der 1602 m hohe Krummbachstein und die große Runde über den Gahns.
Vorerst ging’s vorbei an den Villen des Schneedörfls. Bald zweigte der Weg ab zum Mariensteig, wo wir bei den Bildtafeln eine kleine Stärkungspause einhielten. Der Weg schmiegte sich die Felswand entlang, die Seilsicherungen brauchten wir allerdings nicht. Vor uns wurden die Reste der einstigen Holzries sichtbar. Nun schlängelte sich der Pfad durch die Eng, bevor die Markierungen nach links in den Mitterberggraben wiesen. Mit der zunehmenden Höhe zeigte sich auch immer mehr die Sonne. Schließlich erreichten wir die Knofeleben und das neue Naturfreundehaus. Gerade die richtige Zeit für eine Einkehr.
Frisch gestärkt nahmen wir dann den Aufstieg zu unserem Tourenziel in Angriff. Die Aussicht auf die umliegende Bergwelt wurde immer schöner, nur der Schneeberg blieb hinter den Wolken verborgen. Bald konnten wir zum ersten Mal den Krummbachstein erblicken. Noch ein kurzes Kletterstück und wir standen beim Gipfelkreuz. Kleine Wolkenfenster erlaubten uns Blicke auf das Elisabethkirchlein am Schneeberg und den Waxriegel.
Wir gönnten uns eine kurze Pause, bevor wir uns zum Abstieg rüsteten. Die Wanderung führte vorbei an der Alpenrosehütte und durch eine Latschengasse zu einer großen Wiese unter dem Alpl. Steile Kehren brachten uns hinunter zum Alpleck, einem Kreuzungspunkt mehrerer Wanderwege. Der nachfolgende Wegabschnitt war ein kleines Abenteuer, wie es bei Wolfgangs Touren eigentlich schon üblich ist. Der dichte Bewuchs ließ selbst ihn an der richtigen Wegführung zweifeln. Eigentlich hätten wir genauso gut auf der Forststraße weitergehen können. Nächster Höhepunkt war dann die Bodenwiese und die an deren südlichem Ende stehenden Waldburgangerhütte. Nachdem es für einen Kaffee nie zu spät ist, hielten wir Einkehr und genossen dazu köstliche Dirndlschnitten.
Das einzig spektakuläre am Abstieg nach Payerbach ist eigentlich, dass es ziemlich resch hinuntergeht. Den kurzen Abstecher zur Jubiläumsaussicht ließen wir wegen der fortgeschrittenen Zeit aus, dafür wurden wir aber kurz vor Tourende noch mit einem schönen Abendrot belohnt.